E-Commerce boomt wie nie zuvor. Da Internationalisierung & Globalisierung in aller Munde sind, hast du vielleicht auch schon darüber nachgedacht, mit deinem Shopify Shop international zu verkaufen. Da Shopify cloud-basiert ist, ist es von Grund auf ortsunabhängig. Zudem bietet Shopify im Grundsatz erstmal alles für den Einstieg im internationalen E-Commerce. In diesem Blog Artikel erfährst du wann sich dieser für dich lohnt, worauf du achten solltest und welche Optionen dir Shopify bietet.
Ab wann lohnt sich internationaler Verkauf für Shopify Händler?
Deine Analytics-Daten
sprechen dafür.
Um zu prüfen ob sich im Ausland verkaufen für dich lohnt, empfehlen wir dir einen Blick in dein Zahlen. Merkst du in Analytics, dass du Sitzungen und sogar Verkäufe aus dem Ausland verzeichnest, deutet das darauf hin, dass auch im Ausland ein Markt für deine Produkte vorhanden ist. Kommt noch hinzu, dass dein Werbeanzeigen ROI sinkt, da deine Zielgruppe bereits erschöpft ist, kommt eine internationale Expansion definitiv in Frage.
Du bist bereits etabliert
im Heimatmarkt.
Wenn du mit internationalem E-Commerce durchstarten willst ist es ein großer Vorteil, wenn du in deinem Heimatmarkt bereits ein etablierter Player mit solidem Marktanteil bist, der kontinuierlich Gewinne einfährt. Dies bietet dir die nötige Sicherheit neue Märkte auszuprobieren, weil dein Unternehmen grundsätzlich stabil ist.
Deine Zielgruppe ist
im Ausland vorhanden.
Natürlich genügt es nicht ein etablierter Player zu sein und sich auf erste Anzeichen aus deinen Zahlen zu verlassen. Ein wichtiger Schritt ist es den oder die richtigen internationalen Märkte auszuwählen und umfassende Markt-, Wettbewerbs- und Zielgruppenanalysen durchzuführen, um zu prüfen ob deine Produkte im Ausland Abnehmer finden.
Deine Produkte sind geeignet.
Neben der Analyse der Zielgruppe im Ausland solltest du auch klären, ob und wie sich dein Produkt wirtschaftlich versenden lässt. So kann es z.B. sinnvoll sein externe Versandlager zu nutzen oder direkt im Ausland zu produzieren.
Worauf solltest du bei Shopify international achten?
Lokale Währungen
Kunden wünschen sich den Verkauf in ihrer Landeswährung, dies solltest du berücksichtigen. Für ein Drittel der internationalen Shop-Besucher kommt ein Kauf in einer fremden Währung gar nicht in Frage. So muss der Umrechnungskurs mitkalkuliert werden und häufig fallen dafür auch Gebühren beim Zahlungsanbieter an. In Shopify Payments kannst du neue Länder hinzufügen und Produktpreise können anhand Echtzeit-Wechselkurs angezeigt werden.
Zudem gelten von Land zu Land und von Produkt zu Produkt unterschiedliche Regeln beim Mehrwertsteuersatz. Um den Mehrwertsteuersatz des Versandhandels des Käufers für Verkäufe innerhalb der EU zu berechnen hat Shopify alle Steuereinstellungen automatisch aktualisiert.
Für mehr Infos zu internationaler Besteuerung & OSS kannst du dir unseren Artikel zur neuen EU-Umsatzsteuerreform durchlesen.
Bezahlmethoden
Auch die vom Kunden bevorzugten Zahlungsanbieter unterscheiden sich von Land zu Land, daher solltest du diese zu Beginn prüfen So stellst du fest welche Zahlmethode im jeweiligen Land relevant ist, z.B. ist der Kauf auf Rechnung außerhalb Deutschlands eher unüblich. Gegebenfalls ist es erforderlich, dass du weitere (externe) Zahlungsanbieter anbinden musst. In Shopify kannst diese in den Einstellungen unter “Zahlungsmethoden” verwalten.
Versand
Je nach Zielland liegen unterschiedliche Versandkosten vor. In Shopify kannst du in den Einstellungen unter “Versand und Zustellung” Versandtarife definieren und Versandzonen (von dir bestimmte Länder) zuordnen. Neben den Versandkosten gilt es auch, die Zollbestimmungen zu berücksichtigen. Hier kannst du direkt auf der Produktseite deine Produkte mit einer Zollinformation ausweisen.
Ein besonderes Augenmerk solltest du auch auf die Auswahl deiner Versanddienstleister legen. Nutzst du beispielsweise zusätzlich ein Fulfillment Center hat das einige Vorteile, du sparst Transportkosten und die Ware ist schneller beim Kunden. Wichtig ist hierbei vor allem die Datensynchronisation und die reibungslose Integration in Shopify.
Content
Essenziell wichtig für die Befriedigung der Kundenbedürfnisse ist natürlich länderspezifischer Content. Bei manchen Themes kann die Shop-Sprache in den Theme Einstellungen geändert werden. Dazu gibt es eine Reihe von Apps die maschinell übersetzen und dabei eine gute Qualität erreichen.
Folgende Übersetzungs-Apps sind die beliebtesten:
- langify,
- weglog und
- langshop.
Deutlich besser wird es natürlich mit einer manuellen Übersetzung, diese kann wenn die ersten Erfolge erzielt werden jedoch noch nachgezogen werden. Entscheidend ist, dass die Bestell und Versandbestätigungen übersetzt werden, denn 42% der Internetnutzer würden laut eurobarometer keinen Kauf in einer Fremdsprache tätigen. Die Einstellungen für Versandbenachrichtigungen wird in den Shopify Einstellungen unter “Benachrichtigungen” angepasst.
Ein Aspekt beim Thema Content, den du auf jeden Fall beachten solltest ist natürlich Suchmaschinenoptimierung (SEO). Bei automatischer Übersetzung besteht die Gefahr, dass Google diese als Duplicate Content erkennt. Um das zu vermeiden kannst du href-lang Tags setzen um Google zu zeigen, dass es sich um verschiedene Länder handelt. Das kann allerdings großen manuellen Aufwand bedeuten, da stets Querverweise gesetzt werden müssen (z.B. der deutsche Text muss auf den englischen verweisen und andersrum ebenso). Nutzt du die Übersetzungs-Apps wird dieser Tag automatisch gesetzt.
Welche Optionen bietet Shopify für internationalen Verkauf?
Wenn du ready für den internationalen E-Commerce bist und unter Beachtung der genannten Themen nun durchstarten willst, stellt sich natürlich die Frage wie du das am besten in Shopify umsetzen kannst. Hier gibt es zwei populäre Methoden die wir dir im folgenden vorstellen und vergleichen.
OPTION 1: SINGLE-STORE
Beim Single-Store nutzt du deinen vorhanden Shopify-Shop und ergänzt ihn um weitere Sprachen und Währungen. So kannst du in vielen Ländern gleichzeitig verkaufen und steuerst diese aus einem zentralen Backend. Deine Nutzer können entweder zwischen den verschiedenen Sprachen wechseln oder du machst die Sprachoptionen abhängig von der ID des Nutzers, hierzu gibt es Apps wie z.B. locksmith. Um jedoch alle im vorherigen Abschnitt genannten Punkte zu 100% berücksichtigen ist der Single-Store nur eingeschränkt geeignet. Dadurch, dass du nur einen Checkout für alle Länder besitzt können die Präferenzen der verschiedenen Länder ggf. nicht alle berücksichtigt werden. Zudem ist es nicht möglich länderspezifischen Content zu erstellen und die Buchhaltung könnte kompliziert werden.
OPTION 2: MULTI-STORE
Beim Multi-Store baust du für jede Sprache eine eigene Instanz auf. Dies bedeutet natürlich Mehraufwand und höhere Kosten als der Single-Store, bietet aber auch einige Vorteile. So ist der Shop zu 100% lokal und du kannst Checkout und Bezahlmethoden spezifisch an das jeweilige Land anpassen und die Kundenbedürfnisse besser erfüllen. Das gilt genauso für den Content, den du nun angepasst an die Zielgruppe des jeweiligen Landes ausspielen kannst, was natürlich auch ein großer Vorteil für SEO ist. In Shopify kannst du verschiedenen Länder-Accounts über ein Login steuern. Mit Shopify Plus ist die Option des Multi-Stores ebenfalls gut umsetzbar, dank der Expansion Stores. Steuer-Automatisierung, Integration von Drittanbietern und nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit stellen kein Problem dar.

Fazit
Für welche Option du dich entscheidest hängt ganz von dir als Shopify Händler ab. Als Einstieg ist der Single-Store gut geeignet. Beachtest du die genannten Punkte kannst du prüfen inwieweit länderspezifischer Content oder unterschiedliche Bezahlmethoden relevant für dich sind. Anhand dieser Themen kannst du dich bei der Entscheidung orientieren. Allgemein lässt sich sagen, dass wer Shopify international groß aufbauen will i.d.R. auf die Lösung der Multi-Stores setzt.